PTB 2021 Interview: Thornton & Kautz

Interview mit Johannes Kautz

Warum haben Sie sich bei den Promoting The Best Awards 2021 beworben?

Wir haben uns bei den Promoting The Best Awards beworben, weil wir zeigen wollten, dass es auch in der Anwaltei möglich ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen und weil wir der Meinung sind, dass ein gesellschaftliches Umdenken nur dann funktionieren wird, wenn Vereinbarkeit von Beruf und Familie als gesellschaftliche Herausforderung wahrgenommen wird, die von beiden Geschlechtern gemeinsam bewältigt werden muss.

Was ist Ihr Best Practise?

Unser Erfolgsrezept ist, dass wir uns sehr genau überlegt haben, wie wir unsere Kanzlei sowohl organisatorisch als auch strategisch ausrichten. Ausschlaggebend für den Erfolg einer Kanzlei ist weder die Anzahl der Juristen und Mitarbeiter noch die Größe der Büroräumlichkeiten, sondern die persönliche Leistung und die Fähigkeit, sich an die neuen Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt sowie die Wünsche und Bedürfnisse der KlientInnen anzupassen. Außerdem setzt sich gute Leistung immer durch. Wir haben daher den Anspruch, immer das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es ist besser, ein Mandat nicht zu übernehmen, wenn man keine ausreichende Kapazitäten hat oder in diesem Bereich nicht spezialisiert ist, als schlechte Arbeit abzuliefern. Denn Akquise läuft zum einem großen Teil über Weiterempfehlungen.

Was sind zwei Do’s und Don’ts für Ihren Arbeitsbereich?

Do´s:

1. Für die Klienten erreichbar zu sein. Als Anwälte sind wir oft die erste Anlaufstelle, wenn der Hut brennt. Die Klienten müssen sich daher darauf verlassen können, dass wir im Notfall erreichbar sind. Natürlich kann und muss nicht immer alles sofort erledigt werden. Aber bei Angelegenheiten, die nicht dringend sind, reicht es in der Regel aus, den Klienten rasch eine kurze Rückmeldung zu geben, dass und in welchem Zeitrahmen man sich um sein Anliegen kümmert.
2. Wirtschaftlich und lösungsorientiert denken: Anwälte tendieren manchmal dazu, sich auf die Risiken und Probleme zu fokussieren, aber keine Lösungen aufzuzeigen. Auch wenn Risiken natürlich klar kommuniziert werden müssen, sollte man nicht vergessen, dass es für jedes Problem auch eine Lösung gibt. Und unsere Klienten bezahlen uns nicht dafür, dass wir ihnen sagen, was alles nicht geht, sondern dafür, dass wir sie dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.

Dont´s:

1. Den Status-Quo beibehalten: Wer erfolgreich sein will, muss sich von der Masse abheben und neue Wege gehen. Voraussetzung dafür ist, dass man auch Dinge, die gängige Praxis sind und schon immer so gehandhabt wurden, kritisch hinterfragt und versucht, sich stetig zu verbessern. Gerade die Digitalisierung bringt ganz neue Möglichkeiten, vor allem was die Kanzleiorganisation und die Optimierung von Arbeitsanläufen betrifft. Wer hier nicht mit der Zeit geht und die Dinge schleifen lässt, weil es momentan eh ganz gut läuft, wird schnell den Anschluss verlieren.
2. Falsche Versprechungen machen: Natürlich ist es manchmal verlockend, den KlientInnen das Blaue vom Himmel zu versprechen und sich anschließend auf den Richter oder die Richterin auszureden, wenn es nicht so läuft. Aber auf Dauer wird sich das nicht durchsetzen.
Was ist ihr berufliches Motto/Zitat?

Ein bestimmtes Motto habe ich eigentlich nicht. Mottos sind wie Neujahrsvorsätze, sie klingen gut, werden aber selten umgesetzt. Wichtig ist die Einstellung, mit der man an die Dinge herangeht. Wir möchten in jedem einzelnen Fall das bestmögliche Ergebnis erzielen. Und wenn man in seinem Bereich gut ist und einem die Arbeit Spaß macht, werden auch die Klienten gerne mit einem arbeiten.